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Hausgottesdienst am
Palmsonntag im Jahreskreis B
28. März 2021

< In Zeiten hoher Corona-Zahlen möge jeder und jede selber entscheiden, ob die angebotenen Lieder gesungen werden oder nicht!>

Lied: Gl 280: Singt dem König Freudenpsalmen...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir sind heute im Gebet und mit unserem Gottesdienst zusammen, um den Palmsonntag, den Beginn der Heiligen Woche zu feiern - in schweren und herausfordernden Zeiten.
Beim Einzug in Jerusalem bringt Jesus den Wunsch zum Ausdruck: Ich will dieser Stadt den Frieden bringen - doch nicht nur Jerusalem, sondern auch uns und der ganzen Welt in ihrer Zerrissenheit, mit ihren Konflikten und Problemen. Wir haben Zweige mitgebracht, um Jesus zu begrüßen und ihm zu die Ehre zu erweisen. Wir bitten Gott um seinen Segen für diese Zweige:
Segnung der Palmzweige:
Allmächtiger, ewiger Gott
segne + diese Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Friedens,
mit denen wir Christus, unserem König begrüßen und ihn begleiten.
Mit diesen Zeichen der Versöhnung und des Friedens wollen wir zeigen,
dass wir Jesus auf seinem Schicksalsweg begleiten wollen
in seine heilige Stadt;
wir wollen bei ihm bleiben auf dem Weg des Leidens,
der Ohnmacht, der Geduld, und des Sterbens.
Lass diese Zweige für uns zum Zeichen werden,
dass deine Liebe größer ist als alles Sterben,
und in allem Scheitern dein Leben neu aufblühen kann.
Drum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Konrad Irslinger-Christa Straub: Von Hosanna bis Halleluja - S.11)

Die Zweige werden mit Weihwasser besprengt.

Lied: Jesus zieht in Jerusalem ein… (Wer sich in der Melodie nicht <mehr> sicher ist, kann sie sich unter youtube noch einmal anhören)

  1. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Alle Leute fangen auf der Straße an zu schrein: Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh! Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!
  2. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Seht, er kommt geritten, auf dem Esel sitzt der Herr, Hosianna, …
  3. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und legt ihm Zweige von den Bäumen auf den Weg! Hosianna….
  4. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und breitet Kleider auf der Straße vor ihm aus! Hosianna ….
  5. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Alle Leute rufen laut und loben Gott den Herrn! Hosianna….
  6. Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und laßt uns bitten, statt das »Kreuzige« zu schrein: Komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, auch zu uns. Komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, komm, Herr Jesus, auch zu uns 

Gebet: 
Gott,
so sehr hast du die Welt geliebt,
dass du selber Mensch geworden bis in Jesus Christus.
Er ist einen Weg großer Schlichtheit und Einfachheit gegangen,
einen Weg ohne Macht und ohne Gewalt.
Hilf uns, dass wir seinen Weg mitgehen und ihn begleiten.
Lass uns erfahren,
dass unser Leben und sein Leben verbunden sind.
Und wenn wir den Weg auch durch Leid und Tod mitgehen,
dann lass uns mit ihm das neue Leben finden in dir,
Gott,
der du Leben bist und Leben schenkst
heute und in Ewigkeit.
Amen (Konrad Irslinger-Christa Straub: Von Hosanna bis Halleluja - S.12)

Ruf vor dem Evangelium: Gl 560,1

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 12, 12-16)
Die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, hörte,Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und riefen: Hosanna!Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt:
Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte.

oder in leichter Sprache:
Jerusalem ist eine große Hauptstadt. In der großen Hauptstadt war ein großes Fest. Bei dem Fest waren viele Leute. Jesus ging auch zu dem Fest. Die Leute freuten sich, dass Jesus kommt. Die Leute rissen Zweige von den Bäumen. Die Leute winkten mit den Zweigen. Das sah aus wie Fähnchen. Die Leute riefen laut: Hosanna. Da kommt unser König.
Hosanna bedeutet: Hoch soll er leben. Unser König soll hoch leben.
Jesus sah einen Esel. Jesus setzte sich auf den Esel. Jesus ritt mit dem Esel in die Hauptstadt.
Die Jünger staunten. Weil Jesus auf dem Esel ritt. Weil die Leute Hosanna riefen.
Und weil die Leute sagten, Jesus ist ein König. Die Jünger konnten nicht verstehen, was das alles bedeutet.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken
Es macht im Moment nicht immer Spaß, katholisch zu sein. Die katholische Kirche in Deutschland und weltweit hat überwiegend das, was man eine „schlechte Presse“ nennt. Da können sich die Gemeinden, die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen vor Ort noch so sehr abstrampeln, um ein Gemeindeleben - gerade in Corona-Zeiten - am Laufen zu halten, im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit dominieren nur die Themen: „Missbrauchsgutachten in der Erzdiözese Köln“; „Verbot der Segnung homosexueller Beziehungen durch die Glaubenskongregation“; die Diskussionen um „Maria2.0“ und die Frage der Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben; oder eben auch die Diskussionen, warum Kirchen Gottesdienste anbieten dürfen und andere gesellschaftliche Gruppen im Stillstand verharren müssen.
Um nicht falsch verstanden zu werden - das alles sind schwerwiegende und sehr ernst zu nehmende Themen und Problemfelder, die angegangen und abgearbeitet werden müssen, damit die katholische Kirche wieder Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurück gewinnt.
Aber es ist schon auch verletzend, wenn man als katholischer Christ bzw. als katholische Christin in einer - in dieser Woche im Main-Echo erschienenen Karikatur aus der Feder regional angesiedelter, aber bundesweit verbreiteter Karikaturisten - als Mitglied eines „Sauhaufens“ bezeichnet wird, aus dem Gott selbst schon längst ausgetreten sei.
Es gibt unzählige Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche, die sich mit viel Zeit; auch und gerade Freizeit, mit Kraft, Kreativität und Engagement einbringen, um Kinder - Jugendarbeit zu leisten; Bildungsangebote zu machen; Seniorinnen und Senioren anzusprechen und sie so vor Einsamkeit und Isolation zu bewahren; die in der Nachbarschaftshilfe und beim Krankenhausbesuchsdienst Brücken des Miteinanders und des Füreinanders bauen; die Menschen geistliche Impulse auf unserer Sinnsuche mitgeben wollen, die so versuchen, ihren Glauben zu leben und auch anderen etwas von dieser Frohbotschaft Jesu nahe zu bringen.
Und es tut weh, feststellen zu müssen, dass das bei vielen nicht mehr zählt. Dass dies nicht gesehen wird. Dass man als glaubender Mensch und Mitglied der katholischen Kirche nur noch reduziert wird auf Skandale und Affären. Dass man nicht mehr ernst genommen wird und zur Lachnummer verkommt in allen möglichen „Satire“ - Programm; in Karikaturen und Kommentaren.
In der momentanen Situation können wir es uns gut verkneifen: „Ein Haus voll Glorie schauet…“ anzustimmen. Von „Glanz und Gloria“ früherer Jahre ist wenig geblieben.
Es gilt, gerade in diesen herausfordernden Zeiten, erneut Jesus zum Maßstab zu nehmen: Ihn, der auf äußere Macht und auf äußerliche Herrschaftszeichen verzichtet hat; Ihn, der den Menschen - gerade in ihren Sorgen und Nöten - auf Augenhöhe begegnet ist und versucht hat, sie zu verstehen; Ihn, der nicht ausgrenzte, sondern vermittelte; der gerade die immer wieder ganz bewusst in die Mitte stellte, die von anderen an den Rand gedrängt worden waren.
Es braucht einen Neuanfang. Es braucht eine Umkehr, eine erneute Wende zum Vorbild Jesu hin, damit seine Botschaft wieder gehört wird, damit Menschen wieder bereit werden, sich auf seine Botschaft des Lebens und der Hoffnung einzulassen. Und dieser Neuanfang muss bei jedem einzelnen; bei jeder einzelnen beginnen, bei Ihnen, bei Euch, bei mir.

Für Familien mit Kindern
Zwei Palmzweige unterhalten sich:
* „Was war denn heute in Jerusalem los?“
+ „Du bist wohl der Letzte, der noch nichts davon gehört hat: Ein König ist eingezogen!“
* „Mit einer wertvollen Krone auf dem Kopf?“
+ „Nein, auf einem Esel!“
* „Was , kein stolzes Pferd?“
+ „Nein, er trägt die Lasten anderer, gibt Armen Brot und Zuwendung, heilt Kranke und erzählt von Gott!“
* „Komischer König. Hat er viele Freunde?“
+ „Manche munkeln, dass die Sache mit Jesus böse ausgeht!“
* „Ja, ich bin mal gespannt, was so ein König der kleinen Leute gegen die Mächtigen der Stadt ausrichten kann.“

Lied: Gl 460, 1+2+5: Wer leben will wie Gott auf dieser Erde...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, gegenüber allen Angriffen des Bösen hast du dich friedvoll und wehrlos gezeigt und bist so zum Zeichen der Hoffnung auf die Treue Gottes geworden. Zu dir rufen wir:
➢ Für deine ganze Kirche: Gib ihr die Kraft, sich für das Heil der Menschen einzusetzen, und gib ihr den Mut, für dich in aller Öffentlichkeit einzustehen. - Christus, unsere Hoffnung, wir bitten dich…
➢ Für alle Kranken und Leidenden, besonders in dieser Zeit der Corona Pandemie: Stärke ihre Hoffnung durch helfende und mitfühlende Menschen.
➢ Für die Menschen im Heiligen Land: Lass sie die Hoffnung auf einen gerechten und dauerhaften Frieden nicht aufgeben.
➢ Für alle unsere Verstorbenen: Schenke ihnen die Erfüllung ihrer Hoffnung in deinem Reich.
Du, Herr, bist deinen Leidensweg gegangen im Vertrauen auf deinen Vater im Himmel. Wir danke dir für deine Liebe, die in deinem Kreuz aufleuchtet und vollendet wird in deiner Auferstehung. Wir loben dich und wir danken dir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

Hinführung zum Vater unser:
Gott ist für uns da wie ein guter Vater und eine liebende Mutter. Beten wir gemeinsam mit den Worten, die Jesus selbst uns gelehrt hat: Vater unser…

Lied: Gl …

Gebet:
Herr, unser Gott,
du hast uns in dieser heiligen Feier gestärkt.
Durch das Sterben deines Sohnes
gibst du uns die Kraft,
das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt.
Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade,
das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen.
Darum bitten wir durch ihn,
Christus, unseren Herrn.

Segen:
Der barmherzige Gott,
der seinen Sohn für uns dahingegeben
und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat,
segne euch und mache euch bereit,
Gott und den Menschen zu dienen.
Und Christus, der Herr,
der uns durch sein Sterben dem ewigen Tod entrissen hat,
stärke euren Glauben
und führe euch zur unvergänglichen Herrlichkeit.

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 451,1+3: Komm, Herr, segne uns…

Sie können einen Beitrag für die Christen im Heiligen Land leisten, wenn Sie in diesem Jahr direkt spenden an: Deutscher Verein vom Heiligen Land - Pax-Bank eG. Köln - IBAN: DE81 3706 0193 0021 9900 19 - BIC: GENODED1PAX - Stichwort: Spende zu Palmsonntag

Ausmalbild für Kinder

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