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Hausgottesdienst am
Pfingstsonntag
19. Mai 2024

Lied:Gl 783, 1-4: Dein Geist weht, wo er will...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
50 Tage der Osterzeit sind vorüber. Schawuot - das jüdische Pendant zu unserem Pfingstfest - erinnert zum einen an den Empfang der Zehn Gebote am Sinai (fünzig Tage nach dem Auszug aus Ägypten) und ist zum andern das Fest der Erstlingsfrüchte. Angesichts unserer zerstrittenen Welt wäre es mehr als angebracht, wenn wir wieder die Botschaft der Zehn Gebote in unser Bewusstsein rücken würden. Und am heutigen Pfingstfest dürfen wir uns auch Gedanken machen, welche Früchte des Heiligen Geistes in uns wirksam sind bzw. welche wir hervorbringen möchten.

Lied:Gl 389, 3: Dass du mich einstimmen lässt…

Gebet:
Gott, heiliger Geist,
du schaffst neues Leben, wo Erstarrung herrscht,
du entflammst das Feuer der Liebe, wo Hartherzigkeit regiert,
du rufst zur Freiheit, wo Menschen niedergedrückt werden.
Sei uns nahe und erfülle uns mit deiner Kraft.
Darum bitten wir heute am Pfingstfest und für alle Tage unseres Lebens.
(Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Lesung:Apostelgeschichte 2,1-11
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:
Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,
Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Halleluja:Gl 483,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 20, 19-23)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
oder: In leichter Sprache
Jesus war von den Toten auferstanden. Aber die Freunde hatten Jesus noch nicht gesehen. Die Freunde konnten nicht glauben, dass Jesus lebt. Acht Tage nach Ostern waren alle Freunde von Jesus zusammen. Nur einer fehlte. Das war Thomas.Thomas war nicht da. Die anderen Freunde hatten immer noch Angst. Weil die Menschen Jesus getötet hatten. Die Freunde schlossen alle Türen ab. Plötzlich kam Jesus. Jesus stellte sich mitten unter die Freunde. Jesus sagte zu den Freunden:
Friede soll mit euch sein.
Dann zeigte Jesus den Freunden seine Hände. Und Jesus zeigte seine Herzseite.Die Freunde konnten die Verletzungen von der Kreuzigung sehen. Da freuten sich die Freunde. Weil es wirklich Jesus war.
Jesus sagte noch einmal: Friede soll mit euch sein. Gott hat mich zu den Menschen geschickt. Damit ich den Menschen von Gott erzähle. Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen. Wie das Gott bei mir gemacht hat. Jesus hauchte seine Freunde an. Dazu sagte Jesus:
Das ist der Atem von Gott. Das ist die Kraft von Gott. Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist. Ihr bekommt den Heiligen Geist. Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben. Bringt Frieden zu den Menschen. @katholisches bibelwerk

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
In dieser Woche hatte ich in der Klosterbuchhandlung in Münsterschwarzach ein Buch in der Hand mit dem Titel: „geistlos - Geist los!“. Ein widersprüchlicher, ein provokanter Titel.
Ja, wir leben derzeit in einer anscheinend geistlosen Welt. Der Geist der Menschlichkeit, der Geist der Versöhnungsbereitschaft, der Geist der Toleranz, der Geist des Friedens scheint sich verabschiedet zu haben, scheint verjagt worden zu sein von Gewalt und Krieg, von Intoleranz, die sich zeigt durch Angriffe auf Politikerinnen und Politiker, von Hetze und Vorurteilen. Es sind viele Un - Geister, die derzeit ihr Un - Wesen treiben in unserer Welt und Zeit.
Dagegen wäre es wesentlich, dass wir sagen könnten: Los, Geist! Starte einen neuen Anlauf! Komm von Neuem in diese Welt und erneuere das so geschundene und verletzte Antlitz dieser Erde.
Der Begriff Geist - hebräisch ruach, griechisch pneuma, lateinisch spiritus- bedeutet Hauch, Atem, Schwingung, Bewegung.
Hauch - das erinnert uns an die Gottesbegegnung des Elija am Horeb, der die Gegenwart Gottes im leisen, sanften Säuseln erkennt. Aber manchmal reicht das nicht aus. Andrea Schwarz erzählt in ihrem Buch: Windhauch, Feueratem von einem Pfingstgottesdienst, bei dem einer Gemeindereferentin beim Gestalten eines Hl. - Geist - Gebets ein Tippfehler unterlaufen war: Statt 2Heilger Geist, hauche uns an“ stand da: „Heiliger Geist, haue uns an!“ Und Andrea Schwarz kommt zu dem Schluss: Wenn der Heilige Geist wirklich kommt, dann kann aus dem leisen, sanften „Anhauchen“ manchmal durchaus ein schlagkräftiges „Anhauen“werden. Und vielleicht sollten wir uns das zumindest ab und an bewusst machen.
Wo der Geist wirkt geht es um Leben und Lebendigkeit. Gut drei Minuten kommen wir ohne Sauerstoff aus. Dann droht uns die Erstickung. Das kann uns bewusst machen, wie wichtig eigentlich der Heilige Geist ist, den wir als „Atem“ bezeichnen. Ohne den Heiligen Geist drohen wir geistlich und seelisch zu ersticken.
Wo Menschen zusammen sind, gibt es immer auch Schwingungen: positive wie negative. Im ersten Fall fühle ich mich wohl, angenommen, geborgen, verstanden, wertgeschätzt. Im zweiten aber unwohl, unerwünscht, unverstanden, überflüssig.
Der Heilige Geist will uns in eine positive Schwingung versetzen, dass wir mit ihm mitschwingen in Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte…
Und der Heilige Geist ist Bewegung. Die ersten Christen - so lesen wir in der Apostelgeschichte - wurden als die „Anhänger des neuen Weges“ bezeichnet. Die gleichen Jünger, die sich nach dem Karfreitag ängstlich, enttäuscht und mutlos in den Abendmahlssaal zurück gezogen hatten; die Fenster und Türen verbarrikadiert hatten und sich so schwer taten, an die Botschaft der Auferstehung und des neuen Lebens zu glauben.
Doch dann kommt der Pfingsttag und alle Vorzeichen werden ins Gegenteil verkehrt. Aus Angst wird Mut, aus Enge Weite, aus Sprachlosigkeit Bekenntnis und Zeugnis über alle Grenzen hinweg, aus Enttäuschung Begeisterung.
Los, Geist! - Komm auch in unsere Welt und Zeit! Hau uns an! Lass uns aufleben durch deinen Lebensatem! Versetze uns in eine positive Schwingung und bring uns in Bewegung, damit sich das Antlitz der Erde verändert - hier und jetzt.
oder: Für Familien mit Kindern:
Die Flamme der Begeisterung, von etwas begeistert sein. Das kennst du sicher. Für was kannst du dich begeistern? Fußball? Pferde? Tanzen? Tiere? Burgen? Was findest du toll und faszinierend? Wenn ich mich für etwas begeistere, dann bin ich auch bereit, einiges dafür zu tun. Der Heilige Geist möchte uns für Jesus und Gott begeistern, er weckt in uns Kräfte und treibt uns an, wie Jesus zu handeln und ihm zu folgen. Der heilige Geist wirkt auch in deiner Pfarrgemeinde, aber bei jedem Menschen wirkt er anders. denn jeder Mensch besitzt eine andere Gabe...Beispiele gibt es ohne Ende. Was sind deine/ eure besondere Gaben und Begabungen?
(nach: dkv - Mein Sonntagsblatt)

Glaubensbekenntnis: gesprochen

Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817 oder:
Gott, heiliger Geist, wir bitten dich um deine Nähe und um deine Kraft:
➢ Für die Verantwortlichen in der Kirche: dass sie den Geist nicht auslöschen und Vertrauen haben in den Glauben des Volkes Gottes.
➢ Für uns, dass wir uns öffnen für das Wehen des Geistes und uns ihm nicht verschließen.
➢ Für unsere Pfarrei, dass der Geist uns verbindet über die Grenzen von Sprachen und Nationen hinweg.
➢ Für alle Ängstlichen und Mutlosen: dass sie im Vertrauen auf den Geist Gottes Gelassenheit, Zuversicht und Mut finden.
Gott, heiliger Geist, bleibe bei uns, damit wir diese Welt im Geist Jesu gestalten können und das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens aufbauen. Darum bitten wir heute und für alle Tage unseres Lebens. Amen (Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Vater unser
Herr Jesus Christus, deine Botschaft, dein Beispiel, dein Heiliger Geist können das Antlitz der Erde verändern. Mit deinen Worten dürfen wir beten : Vater unser…

Lied:Gl 841, 1-3: Wo Menschen sich vergessen…

Zum Nachdenken:
Heiliger Geist,
mach uns zu Menschen nach dem Bilde Jesu
und erneuere auch durch unseren Beitrag die Welt.
Wir bitten um Augen,
die hellsichtig sind für Zeichen der Not
und auch verborgene Armut sehen.
Wir bitten um Ohren,
die dein leises Rufen
und das schwache Rufen unserer Mitmenschen hören.
Wir bitten um einen Mund,
dessen Worte wahrhaftig sind,
die ermutigen und trösten.
Wir bitten um Hände,
die zupacken können,
aber auch halten und freigeben.
Wir bitten um Fingerspitzengefühl,
um in schwierigen Situationen
zur richtigen Zeit das Richtige zu tun.
Wir bitten um Füße,
die gehen, aber nicht davonlaufen,
die fest stehen können, aber nicht unbeweglich sind.
Wir bitten um Weite,
um uns nicht an Kleinigkeiten aufzureiben
und einander unnötig das Leben zu erschweren.
Wir beten um ein Herz,
das der Gesinnung Jesu entspricht
und Freude und Zuversicht ausstrahlt.
Heiliger Geist,
mach uns zu Menschen nach dem Bilde Jesu
und erneuere auch durch unseren Beitrag die Welt.
(Nach: Hanns Sauter: Schöne Gebete und kleine Andachten für jeden Tag - S. 21f)

Gebet
Gott, heiliger Geist,
im Feuersturm von Pfingsten hast du die Herzen entflammt.
Schenke auch uns deine Kraft:
befreie uns, wenn wir festgefahren sind,
ermutige uns, wenn wir resignieren wollen,
öffne neue Wege, wo wir nicht mehr weiter wissen.
Darum bitten wir dich heute und für alle Tage unseres Lebens.
Amen (Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Segen:
Einen Hauch von Wagemut,
einen Hauch von Tapferkeit,
einen Hauch von Lebenslust,
einen Hauch von Fröhlichkeit,
einen Hauch von Phantasie
einen Hauch von Findigkeit,
einen Hauch von Leidenschaft,
einen Hauch von Seligkeit,
möge dir die segnende Kraft des heilig-heilenden Geistes,
Atem, der lebendig macht,
mitten ins Herz wehen! (Christa Spilling - Nöker - Vivat - Fastenkalender 2021)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 832, 1+5: Herr, wir bitten, komm und segne uns…

Für Kinder zum Ausmalen

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