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Hausgottesdienst am
Pfingstsonntag
5. Juni 2022

Lied: Gl 784, 1-3: Komm, Heil'ger Geist, mit deiner Kraft...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Pfingsten - Hochfest des Heiligen Geistes. An Pfingsten ist das Feuer das Zeichen des Heiligen Geistes. Der Funke soll überspringen zwischen Gott und den Menschen. Wir sollen Feuer und Flamme sein und werden für die Frohe Botschaft, sollen sie in allen Sprachen verständlich in die Welt tragen, damit alle Menschen die Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes hören.

Lied: Gl 389, 3: Dass du mich einstimmen lässt…

Gebet:
Gott, heiliger Geist,
du schaffst neues Leben, wo Erstarrung herrscht,
du entflammst das Feuer der Liebe, wo Hartherzigkeit regiert,
du rufst zur Freiheit, wo Menschen niedergedrückt werden.
Sei uns nahe und erfülle uns mit deiner Kraft.
Darum bitten wir heute am Pfingstfest und für alle Tage unseres Lebens.
(Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Lesung: Apostelgeschichte 2,1-11
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Halleluja: Gl 483,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 20, 19-23)
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
oder: In leichter Sprache
Jesus war schon von den Toten auferstanden. Aber die Freunde von Jesus konnten das nicht glauben. Die Freunde hatten Angst. Weil die Menschen Jesus umgebracht hatten. Die Freunde versteckten sich in einem Haus. Und schlossen alle Türen ab. Aber auf einmal am Sonntag war Jesus bei seinen Freunden im Haus. Obwohl alle Türen abgeschlossen waren. Und obwohl Jesus keinen Schlüssel hatte. Jesus war mitten unter den Freunden. Jesus sagte: Friede sei mit euch. Jesus zeigte den Freunden seine Hände. An den Händen waren die Wunden von der Kreuzigung zu sehen. Jesus zeigte auch seine Seite. Auch da konnten die Freunde die Wunde sehen. Die Freunde freuten sich. Weil sie Jesus sahen. Jesus sagte noch einmal zu den Freunden: Friede sei mit euch. Jesus sagte zu den Freunden: Ihr bekommt von mir eine wichtige Aufgabe. Die wichtige Aufgabe ist: Erzählt allen Menschen von Gott im Himmel. Erzählt alles, was ich euch erzählt habe. Der Heilige Geist hilft euch dabei. Dann atmete Jesus die Freunde an. Jesus sagte: Der Heilige Geist ist der Atem von Gott. Der Heilige Geist ist die Kraft von Gott. Ihr empfangt diesen Heiligen Geist. Mit dem Heiligen Geist könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben. Wenn ihr die Sünden vergebt, sind die Sünden weg. Bringt Frieden zu den Menschen.
@katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Feuertaufe bestanden!“ - So heißt es, wenn jemand eine schwierige, ja sogar gefährliche Aufgabe gut gelöst hat. Ursprünglich bezieht sich „Feuertaufe“ auf den ersten gefährlichen Einsatz eines Soldaten im feindlichen Feuer. Eine „Feuertaufe“ der besonderen Art empfangen die Apostel mit Maria am Pfingsttag. Auch sie stehen im „Feuer“, in einem besonderen Feuer. Es ist das Feuer des Heiligen Geistes. Der Funke Gottes soll auf sie überspringen, soll sie entflammen, damit sie Feuer und Flamme sein können für Gott, für die Frohe Botschaft, die sie fortan in allen Sprachen zu allen Menschen tragen sollen. Von den Aposteln können wir sagen: Sie haben ihre Feuertaufe bestanden. Sie sind bis an die Grenzen der damals bekannten Welt gegangen und haben - oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens - die Botschaft des Evangeliums zu den Menschen getragen.
Dieses Feuer des Glaubens tut sich - zumindest in unseren europäischen Breiten - in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer schwerer, überzuspringen. Während die Katholikenzahlen weltweit gesehen nach wie vor steigen, gehen sie in Europa kontinuierlich zurück. So fragt der Hamburger Pfarrer Felix Evers in der aktuellen Ausgabe von „Christ in der Gegenwart“:
Worin liegt nun eine Krise der katholischen Kirche in Deutschland? Doch genau darin,
dass ich seit Jahren nicht dem Freudenboten ähnle, sondern einem Nachlassverwalter, einem Gerichtsvollzieher, einem Überbringer von Hiobsbotschaften: Machtmissbrauch, weniger Personal…, weniger Geld…, größere Pfarreistrukturen durch Fusionen...Seit Jahren werden wir Kirchenvertreter nicht als Mystiker, sondern als Gewerbetreibende, Vorstandsvorsitzende, Manager wahrgenommen...Geweihte Amtsträger werden kaum noch als Seelsorger empfunden, vielmehr aber als Manager, die unter Zeitdruck riesige pastorale Räume durcheilen müssen.

Soweit die sicherlich sehr persönliche und ernüchternde Sicht eines Hamburger Pfarrers. Doch in den wesentlichen Zügen hat er sicher nicht ganz unrecht. Aber gerade das heutige Pfingstfest will uns davon abhalten, den Kopf in den Sand zu stecken, zu resignieren und alle Hoffnung fahren zu lassen.
Von zwei verfeindeten Menschen sagen wir mitunter: Die sind wie Feuer und Wasser. An Pfingsten steht dem Feuer des Heiligen Geistes das Wasser der Angst vor einer ungewissen Zukunft, des Zweifels, der schwindenden Hoffnung entgegen. Bevor sie den Heiligen Geist empfangen, erleben wir die Apostel auch resigniert, ängstlich, verschlossen, ohne Antrieb und Motivation. Doch durch das Pfingstereignis sind sie wie ausgewechselt. Zweifel, Angst, Mutlosigkeit sind wie weggeblasen durch den Sturm des Heiligen Geistes, der sie erfasst hat. Quasi mit Rückenwind stellen sie sich der Aufgabe, das Evangelium vom Reich Gottes zu verbreiten. „Löscht den Geist nicht aus!“ Das schreibt uns Paulus im 1. Thessalonicherbrief ins Stammbuch. Es gilt die noch bestehende Glut zu schützen und das Feuer wieder auflodern zu lassen, statt kalte Asche zu verwalten.
Kirche in unseren Breiten wird sich verändern. Die Volkskirche - wie wir sie bis in die 50er, 60er Jahre gekannt haben, ist passé. Aber Kirche lebt auch in kleineren Dimensionen. Es gibt sie - die Glutnester, die den Glauben am Brennen halten: Familienkreise, Nachbarschaftshilfen, Gebets - und Bibelkreise, Jugendgruppen. Die Gestalt von Kirche wird sich wandeln, so wie sie sich seit ihrer Gründung immer wieder gewandelt hat. Aber wenn sie offen bleibt für den Heiligen Geist, für sein Feuer, seine Kraft, dann kann sie auch in Zukunft das Leben der Menschen hell machen, kann den Funken weiterhin überspringen lassen, damit auch in Zukunft Menschen Feuer und Flamme sein können für Jesus und seine Frohe Botschaft.
oder: Für Familien mit Kindern:
Kirche ist nicht nur das Gebäude. wo wir uns treffen um miteinander Gottesdienst zu feiern. Kirche ist vor allem auch die Gemeinschaft der Christen, die hier zusammenkommen. Dabei sind wir Christen total unterschiedlich. Gerade diese Vielfaltmacht unsere Gemeinschaft zu etwas Besonderem. Jeder ist wichtig und hat seinen ganz besonderen Platz und seine Aufgabe. Jeder, der fehlt, hinterlässt eine Lücke. Auch du bist wichtig und gehörst dazu.
Herr, auf der ganzen Welt suchen dich Menschen, glauben an dich, hören dein Wort und beten zu dir. Es ist schön, in einer so großen Gemeinschaft zu leben. Segne deine Kirche.
Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt)

Glaubensbekenntnis: gesprochen

Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817 oder:
Guter Gott, wenn uns auch manches verunsichert und zweifeln lässt, so dürfen wir doch immer auf deinen Geist hoffen. So bitten wir dich:
Liedruf: Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu! - Gl 312,2

➢ Bitten wir um den Geist des Mutes für alle, die sich schwach fühlen und Angst haben vor dem, was auf sie zukommt.
➢ Bitten wir um den Geist der Zuversicht für alle, die verzweifelt sind.
➢ Bitten wir um den Geist der Versöhnung für alle, die sich zerstritten haben.
➢ Bitten wir um den Geist der Unterscheidung für alle, die wichtige Entscheidungen fällen müssen.
➢ Bitten wir um den Geist des Lebens für unsere Verstorbenen.
Herr, unser Gott! Wir danken dir, dass du in uns lebendig sein willst. Lass uns nie an deiner Nähe zweifeln. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht, heute und in Ewigkeit. Amen.

Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, der Heilige Geist, den du uns heute sendest, macht uns zu Söhnen und Töchtern unseres himmlischen Vaters, deinen Schwestern und Brüdern. Mit deinen Worten dürfen wir beten : Vater unser…

Lied: Gl 841, 1-3: Wo Menschen sich vergessen…

Gebet
Gott, heiliger Geist,
im Feuersturm von Pfingsten hast du die Herzen entflammt.
Schenke auch uns deine Kraft:
befreie uns, wenn wir festgefahren sind,
ermutige uns, wenn wir resignieren wollen,
öffne neue Wege, wo wir nicht mehr weiter wissen.
Darum bitten wir dich heute und für alle Tage unseres Lebens.
Amen (Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Segen:
Einen Hauch von Wagemut,
einen Hauch von Tapferkeit,
einen Hauch von Lebenslust,
einen Hauch von Fröhlichkeit,
einen Hauch von Phantasie
einen Hauch von Findigkeit,
einen Hauch von Leidenschaft,
einen Hauch von Seligkeit,
möge dir die segnende Kraft des heilig-heilenden Geistes,
Atem, der lebendig macht,
mitten ins Herz wehen! (Christa Spilling - Nöker - Vivat - Fastenkalender 2021)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+5: Herr, wir bitten, komm und segne uns…

Für Kinder zum Ausmalen

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