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Hausgottesdienst an
Christi Himmelfahrt
13. Mai 2021

Lied: Gl 339, 1+2

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
40 Tages sind schon wieder vergangen seit wir Ostern gefeiert haben. Heute feiern wir kirchlicherseits „Christi Himmelfahrt“, weltlicherseits „Vatertag“. Doch im übertragenen Sinn hat „Christi Himmelfahrt“ durchaus auch etwas mit dem Vatertag zu tun, denn Jesus kehrt heim zum Vater im Himmel und darf nun die ewige Gemeinschaft mit ihm erfahren; eine Gemeinschaft, die auch wir nach dem Ende unseres irdischen Lebens erhoffen. Doch auch wenn Jesus in den Himmel zurückkehrt: Seine Sache soll weitergehen. Sein Wort, seine Frohe Botschaft soll weiter verkündet, weiter getragen werden. Dazu werden wir alle bestärkt und ermutigt durch den Heiligen Geist, um dessen Kommen wir in den kommenden Tagen besonders beten werden.
Singen wir Gott, der jetzt in unserer Mitte ist, unser Lob:

Loblied: Gl 780, 3

Gebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Hoffnung und Zuversicht,
Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du auch uns und alle Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit finden dürfen,
in die Christus uns bereits vorausgegangen ist,
er, unser Bruder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir
lebt und herrscht in Ewigkeit.

Lesung aus dem Epheserrbrief
Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist. Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi. So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.

Lied: Gl 487: Nun singe Lob, du Christenheit,...

Halleluja: Gl 175,6

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 16, 15-20)
Jesus erschien den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

oder in leichter Sprache:
Jesus war am Kreuz gestorben. Aber die Freunde wussten: Jesus lebt. Jesus ist bei uns. Das können wir spüren. Vor allem, wenn wir zusammen sind.
Einmal waren wieder alle zusammen. Da war Jesus plötzlich da. Und sprach zu ihnen. Das war wie ein Abschied.
Jesus sagte: Geht zu den Menschen in der ganzen Welt. Erzählt überall die frohe Nachricht: Dass Gott alle Menschen lieb hat. Dann werden die Menschen froh.
Die Menschen verlassen sich auf Gott. Die Menschen wollen ganz zu Gott gehören.
Und die Taufe empfangen.
Jesus sagte: Wenn die Menschen an Gott glauben, spüren sie viel Mut. Weil Gott immer bei den Menschen ist. Auch wenn schlimme Dinge passieren.
Zum Beispiel:
– Wenn Menschen den Krieg erleben.
– Oder wenn sie einen Unfall haben.
– Oder wenn eine Freundschaft kaputt geht.
– Oder wenn einer krank wird.
Ich gehe jetzt zu Gott. Und ihr bleibt meine Freunde. Zusammen mit mir könnt ihr den Menschen helfen, wenn es ihnen schlecht geht.
Ich gebe euch Kraft. Dann könnt ihr noch besser für die Kranken beten.
Und ihnen helfen. Damit die Kranken gesund werden.
Die Freunde gingen sofort zu den Menschen in die Welt. Die Freunde erzählten überall von Jesus. Die Freunde spürten Jesus immer in ihrem Herzen. Die Menschen merkten, dass Jesus bei ihnen ist.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken
Aus der Filmszene oder auch aus Märchen und Erzählungen kennen wir das „happy end“; also: große Versöhnung oder Hochzeit oder inniger Kuss oder „...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ bzw. „so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende“.
Wir kennen aber auch das Stilmittel des so genannten „open end“. Da gibt es dann keinen klaren Schluss. Da haben die Hauptakteure verschiedene Möglichkeiten offen, wie sie sich in Zukunft verhalten. Der Leser oder die Zuschauerin bleibt ein wenig hilflos und ratlos zurück, denn nun gilt es, sich selber Gedanken zu machen, wie könnte es denn nun wirklich enden.
Ein solches „open end“ mutet uns auch der Evangelist Markus zu, denn er lässt eigentlich sein Evangelium mit dem 8. Vers des 16. Kapitels enden:
Da verließem sie <die Frauen> das Grab und flohen, denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemand etwas davon, denn sie fürchteten sich.
Der frühere Münsteraner Professor für Neutestamentliche Exegese und aus Schweinfurt stammende Martin Ebner deutet das in seinem 2008 erschienenen Kommentar zum Markus - Evangelium so:
Die Frauen richten die Botschaft des jungen Mannes nicht aus. Der Leser - auch derjenige dieser Zeilen - ist herausgefordert an ihre Stelle zu treten. Gemäß dem Auftrag des jungen Mannes nach Galiläa zu gehen(V.7) heißt für den Leser: das Evangelium immer und immer wieder von Anfang an zu lesen, sich durch Jesus belehren und von seinem Verhalten anstecken zu lassen...Erst ab dem 5. Jahrhundert treten zwei unterschiedliche Fortsetzungen auf...Gemäß der Originalversion liegt es in der Hand des Lesers, ob das Evangelium weiter verkündigt wird bis in die ganze Welt (13,10; 14,9) <S. 169/171>
Diese von Markus eingeforderte Verhaltensweise greift auch Paulus im Epheserbrief auf. Von ganz verschiedenen Diensten und Aufgabefeldern ist das die Rede - Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten, Lehrer - , die aber alle auf ein und dasselbe Ziel ausgerichtet sein sollen: den Aufbau des Leibes Christi.
Jeder und jede von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie uns geschenkt hat. Ins Griechische übersetzt heißt „Gnadengabe“ „Charisma“.
Wir sprechen ja da und dort von charismatischen Schauspielerinnen und Schauspielern, Schriftstellerinnen und Schriftstellern; Politikerinnen und Politikern; Bischöfen oder Päpsten. Und wir alle haben sicherlich besonders charismatische Menschen vor Augen, die uns durch ihr Reden und Handeln, durch ihr ganzes Leben in besonderer Weise beeindruckt haben oder immer noch beeindrucken. Von denen wir vielleicht sagen: So möchte ich auch einmal sein: so mutig, so redegewandt, so überzeugend.
Aber diesen Vergleich braucht es nicht. Wir brauchen und sollen nicht auf andere schauen und uns mit ihnen zu vergleichen suchen.
Jeder und jede von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie uns geschenkt hat.
Da wo ich stehe; wo jeder und jede Einzelne von uns steht, vertraut uns Jesus die Aufgabe an, für das einzustehen, was wir von ihm, seinem Leben, seinem Vorbild, seiner Frohen Botschaft verstanden haben. Wir sollen nicht flüchten, nicht ausweichen, nicht schweigen wie die Frauen nach ihrer Erfahrung am leeren Grab.
Wir sollen nicht nach anderen suchen, die die Frohe Botschaft weiter tragen.
Geht ihr hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Welt. Ihr sollt meine Zeugen sein.
Wenn das uns allen gelingen würde, wenn wir alle dazu bereit wären: Das wäre 'mal ein „happy end“.

Für Familien mit Kindern:
Sicherlich kennst du das Sprichwort: Aus den Augen - aus dem Sinn! Das bedeutet, dass manche Menschen ihre Freunde/Freundinnen vergessen, sobald diese nicht mehr in der Nähe sind, z.B. wenn ein Freund/eine Freundin in eine andere Stadt zieht oder für längere Zeit verreist. Bei den Freunden Jesu geschieht genau das Gegenteil: Auch wenn sie Jesus nicht mehr sehen können, so setzen sie sich mit ganzer Kraft für ihn ein und predigen überall, damit Jesus und seine Botschaft nicht vergessen werden. Auch heute können wir Jesus nicht sehen. Trotzdem soll er immer in unseren Gedanken gegenwärtig sein. (Mein Sonntagsblatt - dkv)
Überlegt gemeinsam: Wie kann ich/ wie können wir die Erinnerung an Jesus in unserem Alltag und unserem Zusammenleben wach halten? - Und nicht vergessen dem Papa zum Vatertag zu gratulieren!

Fürbittgebet:
Gott, wir danken Dir und loben Dich: Jesus ist in eine neue Wirklichkeit hinübergegangen, in den Himmel, in das neue Leben bei Dir. So ist er uns auf ganz neue Weise nahe, und er gibt uns Anteil an seinem Leben und seinem Heiligen Geist. Zu ihm wollen wir beten: Sei uns nahe, Herr.– gemeinsam: Sei uns nahe, Herr.
➢ Sei Deiner Kirche nahe und schenke ihr die Kraft des Heiligen Geistes.
➢ Sei allen Christinnen und Christen nahe und mach sie zu Zeugen Deiner frohen Botschaft.
➢ Sei allen Menschen nahe und schenke ihnen Zuversicht und Freude auf ihrem Weg.
➢ Sei allen nahe, die in diesen Tagen am „Ökumenischen Kirchentag“ teilnehmen - ob analog oder digital.
➢ Sei allen nahe, die Not leiden, und gib ihnen Menschen, die ihnen helfen.
➢ Sei allen nahe, die heute unterwegs sind, und führe sie ans Ziel ihrer Reise.
➢ Sei unserer Verstorbenen nahe und sei Du ihr Himmel. (ArGe Liturgie)

Das Gebet des Herrn – Vater unser
Weil Jesus bei Gott ist, ist er uns ganz nah, in der Kraft seines Geistes. Dafür danken wir Gott und loben ihn, und wir beten mit den Worten, die Jesus uns lehrt:
gemeinsam:Vater unser …

Lied: Gl 319

Schlussgebet:
V: Gott, Vater im Himmel,
in und durch Jesus Christus
steht uns der Himmel offen.
Jesus hat uns zugesagt,
mit seinem Heiligen Geist
bei uns zu bleiben.
Mache unsere Herzen weit
für den Geist deines Sohnes,
damit uns der Himmel erfüllen kann,
durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A: Amen.

Lied: Gl 329, 1+4

Zum Nachdenken (bitte auf jeden Fall erst einmal bis zum Ende lesen!)
Neubeginn
40 Tage nach Ostern fuhr Jesus auf zum Himmel
Eine Wolke nahm ihn auf
Nein, es ist die Wahrheit
Dass Jesus immer noch tot ist
Dass er niemandem mehr helfen kann
Sie irren, die sagen:
Dass zwei Engel den Jüngern erschienen
Dass Jesus einmal aus dem Himmel zurückkommt
Dass er sein Reich des Friedens schafft
Dass alles Böse einmal ein Ende hat
Dass er jetzt zur Rechten des Vaters sitzt
Dass Jesus uns hört
Ich bin mir sicher
Dass es heute allenfalls bei der Taufe mit Wasser bleibt
Dass es kein Pfingsten gab
Dass er niemals den Heiligen Geist schickte
Dass er nicht in unseren Herzen leben will
Dass man ihn nicht einladen kann
Es kann nicht sein
Dass Pfingsten auch heute noch erfahrbar ist
Dass wir beten und zuversichtlich auf Jesus warten können
Dass wir von Christus zeugen sollen
Es gibt keinen Zweifel
Dass es umsonst ist, ihm zu dienen
Ich glaube niemals
Jesus kommt wieder (Aus: vivat - Fastenkalender 2021)
! Und jetzt lesen Sie, bitte, den ganzen Text noch einmal von unten nach oben !

Segen:
Du Herr des Mondes und der Sonne,
du König über dem Sternenzelt,
du allein kennst unsere Sorgen und Nöte,
o du barmherziger Gott des Lebens,
sei bei uns jeden Tag und jede Nacht.

So segne uns für diesen Tag und die neue Woche
der gute und uns liebende Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Schlusslied: Gl 380,7

Für Kinder zum Ausmalen:

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