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Hausgottesdienst an
Christi Himmelfahrt
26. Mai 2022

Lied: Gl 339, 1-3: Ihr Christen, hoch erfreuet euch...

Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Die „40“ ist in der Bibel immer eine besondere Zahl. Es ist die Zahl der Reifung und der Vollendung; etwas kommt zu seinem Anschluss, einem guten Ende. So ist es auch heute - am Fest der Himmelfahrt Christi. Der Weg Jesu auf Erden geht zu Ende und er kehrt heim zum Vater im Himmel. Sein Weg - so glauben und hoffen wir - möge einmal auch unser Weg sein. Seit gestern findet in Stuttgart auch der diesjährige Katholikentag statt. Er steht unter dem LeitwortL „leben teilen“. Das wollen auch wir. Wir wollen unser Leben und Glauben jetzt miteinander teilen.

Singen wir Gott, der jetzt in unserer Mitte ist, unser Lob:

Loblied: Gl 780, 3: Uns zum Himmel zu erheben...

Gebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Hoffnung und Zuversicht,
Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du auch uns und alle Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit finden dürfen,
in die Christus uns bereits vorausgegangen ist,
er, unser Bruder,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir
lebt und herrscht in Ewigkeit.

Halleluja: Gl 175,6

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 24, 46-53)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür. Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herab senden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet. Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
oder in leichter Sprache:
Jesus sagte zu seinen Freunden: So steht es in der Bibel aufgeschrieben: Einmal kommt ein besonderer Mensch von Gott. Dieser besondere Mensch erzählt den anderen Menschen von Gott. Dieser besondere Mensch wird gequält. Und stirbt daran. Dieser besondere Mensch steht nach 3 Tagen von den Toten auf. Überall in der Welt wird darüber erzählt. Jesus sagte zu seinen Freunden: Ihr wisst, wer der besondere Mensch ist. Das bin ich selber. Ihr könnt alles bestätigen. Weil ihr alles miterlebt habt. Jetzt sollt ihr in der ganzen Welt von Gott erzählen. Und den Menschen helfen, gut zu leben. Und an Gott zu glauben. Gott hat euch dafür eine Hilfe versprochen. Die Hilfe ist der Heilige Geist. Ich werde den Heiligen Geist zu euch senden. Bleibt solange zu Hause, bis ihr den Heiligen Geist empfangen habt. Danach sollt ihr losgehen. Und allen von Gott erzählen. Jesus segnete seine Freunde. Die Freunde waren vor Freude durcheinander. Und überrascht. Die Freunde verbeugten sich vor Jesus. Dann kehrte Jesus zu Gott im Himmel zurück. Die Freunde konnten Jesus nicht mehr sehen. Die Freunde gingen voll Freude nach Hause zurück. Die Freunde beteten die ganze Zeit. Und lobten Gott.

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken
Ein jeder Feiertag ist ein willkommener Tag der Unterbrechung unseres Alltags. Er schenkt uns die Möglichkeit eines Blickwechsels. Wir dürfen den Blick von unseren alltäglichen Pflichten und Beanspruchungen hinwenden zum Wesentlichen unseres Lebens, was uns im Letzten trägt und hält. Wir schauen über alles Materielle hinweg auf all das, was unserem Leben Raum, Zukunft und Hoffnung gibt. An Christi Himmelfahrt schauen wir darauf, dass er uns einen Spalt breit die Tür zum Himmel öffnet. Am heutigen Tag erhalten wir von Neuem eine Ahnung davon, dass Himmel und Erde sich in unserem Leben berühren können- Ein Sonnenaufgang, ein Sonnenuntergang, ein Sternenhimmel in klarer Nacht ziehen immer wieder Menschen in ihren Bann. Solche Erlebnisse und Erfahrungen machen uns bewusst, dass Himmel mehr ist als der Raum über uns. Himmel war und ist für viele Kulturen und Religionen Sitz der Götter. Himmel ist für uns dort, wo Gott und Mensch sich begegnen. Ein anderer Ort, wo Gott und Mensch sich begegnen, ist aber auch die Feier der Taufe. Gott erfüllt uns mit seinem Geist; macht uns offenbar als seine Söhne und Töchter, ruft uns beim Namen und in die Nachfolge seines Sohnes auf dem Boden der Frohen Botschaft. Es ist aber die große und immerwährende Versuchung des Menschen, nach dem „starken Mann“ oder der „starken Frau“ zu schielen, weil es eben leichter ist, die Verantwortung für alles einer „Führer“ - Gestalt zuzuschieben, um nicht selber Verantwortung übernehmen zu müssen. Bei den Jüngern war das nicht anders. Auch sie haben sich zu Lebzeiten Jesu auf seine Führung verlassen und konnten sich nicht vorstellen, nun ohne ihn die Botschaft vom Reich Gottes weiter verbreiten zu sollen und zu können. Die Himmelfahrt Christi fordert von den Jüngern Jesu - und damit auch von uns - einen Perspektivwechsel: Der HERR wird den Blicken der Jünger, wird unseren Blicken entzogen. ER erinnert die Jünger, ER erinnert uns noch einmal an seinen irdischen Weg hier auf Erden - was IHM in seinem Erdenleben wichtig war und was wir fortführen sollen. Doch dann kehrt heim zum Vater. ER spielt uns den Ball zu. ER hat uns einen Weg aufgezeigt, den wir weitergehen, weiterführen sollen. Auf diesem Weg lässt ER uns nicht allein zurück. Wir sind von IHM nicht im Stich gelassen. Wir werden begleitet und inspiriert vom Beistand von oben, dem Hl. Geist. In diesem Geist beten wir. In diesem Geist werden wir immer wieder an den Auferstandenen erinnert. In diesem Geist sollen wir immer wieder andere an den Auferstandenen erinnern. Mit dem Herzen im Himmel, den Füßen fest auf der Erde, mit dem Blick auf die Menschen sollen wir Spuren Gottes, Spuren Jesu legen in unsere Welt. Wo wir versuchen, mit unserer kleinen Kraft zu suchen, was Frieden schafft, da können wir Werkzeuge seines Friedens, seiner Versöhnung werden. Wo wir das Leben und den Glauben miteinander teilen, da wird etwas von Jesus und seiner Vision von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für alle Menschen erfahrbar. Und diese Vision, diese Hoffnung hat unsere Welt in diesen Tag so sehr nötig. Bitten wir für uns und die ganze Welt um diesen Geist der Versöhnung und des Friedens, dass diese Welt wieder ein versöhntes Antlitz erhält.
Für Familien mit Kindern:
Sicherlich kennst du das Sprichwort: Aus den Augen - aus dem Sinn! Das bedeutet, dass manche Menschen ihre Freunde/Freundinnen vergessen, sobald diese nicht mehr in der Nähe sind, z.B. wenn ein Freund/eine Freundin in eine andere Stadt zieht oder für längere Zeit verreist. Bei den Freunden Jesu geschieht genau das Gegenteil: Auch wenn sie Jesus nicht mehr sehen können, so setzen sie sich mit ganzer Kraft für ihn ein und predigen überall, damit Jesus und seine Botschaft nicht vergessen werden. Auch heute können wir Jesus nicht sehen. Trotzdem soll er immer in unseren Gedanken gegenwärtig sein. (Mein Sonntagsblatt - dkv)
Überlegt gemeinsam: Wie kann ich / wie können wir die Erinnerung an Jesus in unserem Alltag und unserem Zusammenleben wach halten? - Und nicht vergessen dem Papa zum Vatertag zu gratulieren!

Fürbittgebet:
Herr Jesus Christus, du sitzest zur Rechten des Vaters und trittst für uns ein. Wir bitten dich:
➢ Wecke den Mut, den Glauben zu bezeugen, besonders dort, wo das Fragen nach Dir verstummt ist.
➢ Stärke die Bereitschaft, nicht nur auf das eigene Leben und die eigenen Interessen zu schauen, sondern sich tatkräftig für andere einzusetzen.
➢ Lass alle suchenden Menschen - v.a. auch die Teilnehmer am Katholikentag in Stuttgart - die Hoffnung entdecken, die Deine Botschaft schenkt.
➢ Gib allen Verantwortlichen in den Staaten und Gesellschaften unserer Erde den Willen, Wege zu Frieden und Gerechtigkeit zu suchen und zu gehen.
➢ Zeige den Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft und auch Helene und Alois Lang; sowie Schwester Maria Ludgera Unsleber den Weg zum Vater im Himmel.
Um all das bitten wir dich, der Du mit dem Vater und dem Hl. Geist lebst und herrschst in Ewigkeit. (Nach: Laacher Messbuch 2022)

Das Gebet des Herrn – Vater unser
Jesus, du hast uns die Kraft aus der Höhe verheißen. Im Vertrauen auf dein Wort dürfen wir beten: Vater unser …

Lied: Gl 319: Christ fuhr gen Himmel

Schlussgebet:
Gott, Vater im Himmel,
in und durch Jesus Christus
steht uns der Himmel offen.
Jesus hat uns zugesagt,
mit seinem Heiligen Geist
bei uns zu bleiben.
Mache unsere Herzen weit
für den Geist deines Sohnes,
damit uns der Himmel erfüllen kann,
durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A: Amen.

Lied: Gl 329, 1+4: Das ist der Tag, den Gott gemacht...

Segen:
Du Herr des Mondes und der Sonne,
du König über dem Sternenzelt,
du allein kennst unsere Sorgen und Nöte,
o du barmherziger Gott des Lebens,
sei bei uns jeden Tag und jede Nacht.
So segne uns für diesen Tag und die neue Woche
der gute und uns liebende Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Schlusslied: Gl 380,7...Durch dich steht das Himmelstor

Für Kinder zum Ausmalen

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