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Donnerstag, 15. April 2021
Donnerstag der 2. Osterwoche
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Apostelgeschichte 5, 27-33
Johannes 3, 31-36

Lied: Gl 329,1+3: Das ist der Tag, den Gott gemacht…

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Lied: Gl 783, 1-4: Dein Geist weht, wo er will…

Impuls:
„Ich erwarte von dir, dass du mir gehorchst! Ich erwarte von dir Gehorsam!“ - Solche Worte klingen in unseren Ohren mittlerweile sehr fremd, v.a. weil wir auch schmerzlich in unserer jüngeren deutschen Geschichte erfahren mussten, wohin ein blinder „Kadaver-Gehorsam“ führen kann - in sinnloses Blutvergießen, in den Tod unschuldiger Frauen und Kinder, in eine unermessliche Zerstörung von Städten und kulturellem Erbe.
Auch in den heutigen Texten der Heiligen Schrift ist von „Gehorsam“ und „gehorchen“ die Rede und sogar vom „bleibenden Zorn Gottes“ für den, der ihm nicht gehorcht. Doch müssen wir diese heutige Stelle aus dem Evangelium in einem größeren Zusammenhang sehen, um sie auch richtig zu verstehen. Diese Worte heute spricht Johannes der Täufer im Rahmen seiner Buß - und Umkehrpredigt. Doch wir wissen auch, dass Jesus in seiner späteren Verkündigungstätigkeit die Erwartung und Vorstellungen des Täufers nicht erfüllt, dass er vielmehr mit seiner Botschaft der Vergebung und der Barmherzigkeit den Täufer derart verunsichert, dass er Jesus in Bezug auf dessen Anspruch, der Sohn Gottes zu sein, durch seine Jünger fragen lässt: Bist du es, der da kommen soll oder müssen wir auf einen Anderen warten?
Ein richtig verstandener „Gehorsam“ hat vielmehr damit zu tun, richtig hin zu hören; wirklich zu hören und zu verstehen suchen, was der Andere mir sagen will, was er mir mitteilen will.
Deshalb können wir den „Gehorsam Gottes“ auch so verstehen, dass Gott es ist, der zuerst uns und auf uns hört: Auf unsere Fragen, unsere Sorgen, unsere Ängste. Gehorsam bei Gott ist keine Einbahnstraße.
Und deshalb hat der „Gehorsam Gottes“, das Hören auf das, was Gott uns sagen will, auch immer mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun, denn der Geist ist es, der uns in die „volle Wahrheit einführen“ will. Wo wir versuchen, offen zu sein für das Wirken des Heiligen Geistes, da werden wir auch zu dem Leben finden, das Jesus uns versprochen und uns vorgelebt hat.

Gebet:
Höre Gott!
Höre du Gott
der du warst und bist und sein wirst
höre du Gott
dessen Wort die Welt ins Leben rief
höre du Gott
der die Mächte und Kräfte sich zu seinen Diensten schuf
höre du Gott
der du den Menschen als dein Abbild formtest
höre du Gott
der du Mensch und Engel die Freiheit gabst
sich für oder gegen dich zu entscheiden
höre du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
der sich den Menschen zuwendet
ihnen das Land und das Leben verheißt
und Nachkommen zusagst
höre du Gott der Israeliten in Ägypten
der sein Volk befreit
aus der Gefangenschaft führt
durch Meer und Wüste hindurch
ins verheißene Land hinein
(...)
höre du Gott Marias
dem sie ihr Ja schenkt
(…)
höre du Gott
der du das Leben siegen lässt durch alle Tode hindurch
(...)
höre du Gott
der du unsere Grenzen siehst
unserem Leben Weite gibst
unseren Ängsten Hoffnung
unser Stammeln hörst
unsere Verletzungen heilst
unsere Ohnmacht in Stärke verwandelst
(...)
höre du Gott
höre alles
was ich nicht sage
(Andrea Schwarz - Du Gott des Lebens segne uns - S. 105-107)

Vater unser

Segen
Mögest du in deinem Herzen alle kostbaren Erinnerungen deines Lebens
in Dankbarkeit bewahren.
Das ist mein Wunsch für deine Lebensreise.
( Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag - benno - S. 222)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 448,1-4: Herr, gib uns Mut zum Hören...oder /und Gl 528, 1-3: Ein Bote kommt, der Heil verheißt...

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