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Freitag, 17. März 2022
Freitag der 2. Fastenwoche
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:

Genesis 37, 3-4.12-13a.17b-28
Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ ihm einen Ärmelrock machen. Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden. Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters bei Sichem zu weiden, sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken. Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan. Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen. Sie sagten zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer. Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn und werfen wir ihn in eine der Zisternen. Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird. Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte: Begehen wir doch keinen Mord. Und Ruben sagte zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen. Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte, packten ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin. Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie, dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam. Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen. Sie waren unterwegs nach Ägypten. Da schlug Juda seinen Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken? Kommt, verkaufen wir ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder waren einverstanden. Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.
Matthäus 21, 33-43.45-46
Jesus sprach zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach.Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten.

Lied: Gl 267, 1: O Mensch, bewein dein Sünde groß…

Kreuzzeichen
einen oder beide Schrifttexte lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 456, 1+3: Herr, du bist mein Leben...

Impuls:
Neid, Missgunst, Eifersucht, vermeintliche Zurücksetzung, verletzte Eitelkeit waren schon immer Ursache für Konflikte - im Großen wie im Kleinen. Im Menschen steckt der Wunsch, sich zu behaupten, gut da zu stehen. Doch es gibt viele und vor allem sehr unterschiedliche Wege, dieses Ziel zu erreichen. Die Evolution spricht vom „Recht des Stärkeren“, dass derjenige die Oberhand gewinnt, der seine Überlegenheit den anderen gegenüber am ausdrücklichsten durch Kraft, Stärke und Durchsetzungsvermögen unter Beweis stellen kann. Den Versuch, einer solchen Beweisführung erleben wir gerade in der Ukraine. Es gibt aber durchaus noch eine andere Vorgehensweise. Die der Gewaltlosigkeit, der Versöhnung, der Friedfertigkeit, die den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt durchbrechen und ein neues Denken, eine neue Haltung, eine neue Gerechtigkeit ins Spiel bringen will. Die Botschaft Jesu von Versöhnung und Frieden hat seit 2000 Jahren Bestand und beeindruckt immer noch viele Menschen. Einer, der nicht andere in den Tod schickt, um seine vermeintliche Überlegenheit unter Beweis zu stellen, sondern einer, der sein eigenes Leben ins Spiel bringt, der sich selbst einbringt und in die Bresche springt, um anderen Leben zu ermöglichen. Es bräuchte, ja mehr noch, es braucht immer wieder - auch in unserer Zeit - solche Menschen, die sich mit einer solchen Haltung für Versöhnung und Frieden einsetzen.

Gebet:
Barmherziger Gott,
wir sehnen uns danach, dass du Recht schaffst in unserer Welt,
deren Ungerechtigkeit zum Himmel schreit.
Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit,
die nicht auf Kosten anderer zustande kommt,
nach einem Zusammenleben aller in Frieden und Freiheit.
Wir bitten dich:
Zeige uns Wege zum Frieden und mache uns zu lebendigen Zeichen der Versöhnung.
Dies bitten wir durch Jesus Christus, in dem du Frieden mit uns geschlossen hast.
(Friedensgebet - Gottesdienst Institut)

Vater unser

Segen
Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,
bewahre eure Herzen und Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
So segne uns und alle, die uns nahe, sind der allmächtige und barmherzige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 458, 1-4: Selig seid ihr...und/ oder. Gl 521,1+4: Maria, dich lieben...

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