logo st benedikt

Freitag, 19. Februar 2021
Freitag nach Aschermittwoch
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Jesaja 58, 1-9a
Matthäus 9, 14-15

Lied: Gl 422: ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr, ...

Kreuzzeichen
evtl. einen oder beide Schrifttexte lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 266, 1+3+6: Bekehre uns...

Impuls:
Wer schon mindestens einmal mit einem Passagierflugzeug unterwegs war, der weiß um die Aufforderung beim Start, bei Turbulenzen und vor der Landung: „Fasten seat belts!“. Es ist die Aufforderung, den Sicherheitsgurt anzulegen.
Es ist kein Zufall, dass uns in dieser englisch-sprachigen Erinnerung der Begriff „Fasten“ begegnet. Denn „Fasten“ kommt ursprünglich aus der germanischen Sprache und bedeutet zunächst nichts anderes als „etwas oder jemanden festhalten“. Die gotische Sprache kennt das „fastan“ darüber hinaus als „streng beobachten“ und „bewachen“.
Im christlichen Bereich wurde dieser Begriff dann umgedeutet als „an den Geboten der Enthaltsamkeit“ festhalten“, wobei die gebotene Enthaltsamkeit wiederum dazu führen soll, seinem Leben und seinem Glauben wieder eine größere Festigkeit zu geben. (nach: Wikipedia)
Wenn ich also aus meinem Glauben heraus faste (und nicht nur um einige unliebsame Pfunde zu verlieren), will ich mich von Neuem festmachen an Gott und seinen Weisungen für ein gelingendes Leben.
Heute wird uns durch den Propheten Jesaja vor Augen gestellt, dass im Sinne Gottes das Fasten viel mehr umfasst als nur der Verzicht auf gewisse Speisen oder bestimmte Getränke: Profitgier - Ausbeutung - Streit - Gewalt - ein nur äußerlich zur Schau gestelltes Büßen: alles das prangert Jesaja an.
Das ist kein Fasten, das Gott gefällt. Was Gott erwartet, ist ein Mitgestalten an einer neuen Welt, in der sich Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden Bahn brechen. Es ist genau diese Welt, die Jesus mit seiner „Reich-Gottes-Botschaft“ den Menschen ans Herz legt. Wenn ich faste, soll es niemals nur um den eigenen Nutzen gehen, nur um das eigene Wohlbefinden, nur um die eigene Gesundheit.
Wenn ich mich auf das Fasten einlassen, dann soll sich damit auch unser Blick wieder weiten: auf die Menschen um uns herum und auf der weiten Welt; auf das, was im Argen liegt; wo es Veränderung und vor allem Verbesserung braucht, damit möglichst alle in Geborgenheit, Gesundheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden leben können. D.h.: das eigene Verhalten in den Blick nehmen; die Stellschrauben meines Lebens evtl. neu justieren und versuchen, meinen Beitrag zu leisten zu einer gerechteren Welt. Das kann ganz konkret bedeuten: Das, was ich durch meinen Verzicht beim Essen und Trinken einspare, zu sammeln und am Ende der Fastenzeit einer sozialen Einrichtung zu spenden. Wie heißt es in meinem diesjährigen Fastenkalender zum heutigen Tag: Es kommt nur auf den ersten Schritt an.

Gebet:
Du Anwalt der Armen
Ich möchte Anteil haben an Deiner Liebe für die Armen
hungern mit den Hungernden
Durst haben mit den Durstigen
verzichten, weil so viele nichts haben
Lehr mich ein Fasten, wie es Dir gefällt
Öffne meine Augen für die vielfältige Armut
Lass mich ein Herz haben für die Bedürftigen
und tun, was in meinen Kräften liegt
Mach mich in dieser Fastenzeit zum Anwalt der Armen
Dir gleich
Du Anwalt der Armen
(Aus: Anton Rotzetter - Gott, der mich atmen lässt - S. 70)

Vater unser

Segen
Der Herr entzünde in dir einen Funken Liebe
zu Verwandten, Feinden und Freunden,
zu allen kleinen und großen Menschen.
Herr, entzünde ein Feuer, das nie vergeht.
( Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag- benno - S. 106)

So segne uns und alle, die uns nahe, sind der allmächtige und barmherzige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 427, 1: Herr, deine Güt' ist unbegrenzt...und/ oder. Gl 532: Christi Mutter stand mit Schmerzen...

­