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Samstag, 3. April 2021
Karsamstag
- Tagesimpuls -

Tageslesung: Hosea 6,1-2

Lied: Gl 271: O, Herr aus tiefer Klage...

Kreuzzeichen Den Schrifttext lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 283: Aus der Tiefe rufe ich zu dir...

Impuls:
Es ist schon ein seltsamer Tag - dieser Karsamstag - Tag der Grabesruhe Jesu. Irgendwie buchstäblich aus der Zeit gefallen. seit Gründonnerstag schweigen die Glocken. Nicht einmal ein Stundenschlag durchbricht die Stille. Zwischen den großen und langen Gottesdiensten am Karfreitag und in der Osternacht fällt der Karsamstag als ganz stiller Tag fast aus dem Rahmen, wenn er nicht genutzt wird für die letzten Dinge des Hausputz, für Einkäufe, für das Vorbereiten des Ostermenüs oder das Backen von Kuchen, Osterhasen oder Osterlämmern. Dieser Tag mit seiner stillen Atmosphäre wirft uns auf uns selber zurück. Auf die Leere, die der Tod eines Menschen in uns hinterlässt, auf die Hilflosigkeit und Ohnmacht, die der Tod bei uns auslöst und hinterlässt. Auch wenn wir es wollen, wir können einen Menschen nicht auf ewig dem Tod entreißen, ihn ihm vorenthalten. Eines Tages müssen wir diesen Menschen gehen lassen, los lassen. Und dann stehen wir an einem frisch aufgeschütteten Grab. Sehen die Blumen an Kränzen und Gestecken, die langsam aber sicher verwelken und vertrocknen und wissen - so ähnlich wird auch der Körper, den wir dieser Erde anvertraut haben, zerfallen sein. Und doch ist ein Grab für mich ein wichtiger Ort. Ich lese die Namen, lese die Geburts - und Sterbedaten. Überlege, wie viel Lebenszeit dem einen, der anderen beschieden war und vergleiche manchmal mit mir selbst. Da wurde Menschen manchmal nur wenige Jahr und Jahrzehnte auf dieser Erde geschenkt. Viel zu früh wurden sie aus dem Leben gerissen, ihren Lieben entrissen. Und andere durften 80, 90 Jahre und älter werden. Das ließe für das eigene Leben noch etliche Möglichkeiten offen. Ein Grab - das ist ein Ort der Erinnerung, des Innehaltens, der Mahnung. Was sind dir diese Menschen wert, an deren Grab du gerade stehst? Was haben sie dir bedeutet? Was hast du aus deinem bisherigen Leben gemacht? Und welche Möglichkeiten es wohl noch birgt in der nicht absehbaren Zukunft?

Gebet:
Nach dem Tod fragen
Den Tod, mein Gott,
will ich mir nicht verschweigen.
Wohin werde ich gehen
am Ende meiner Erdentage?
Wie wird es sein,
wenn ich das letzte Tor durchschreite
und alles Vertraute bleibt zurück?
Ich will mich nicht belügen.
Mir ist bange.
Lass mich Vertrauen fassen,
dass ein Engel im Boot sein wird,
das mich über den Fluss bringt.
Das Licht der Hoffnung
entzünde meinem Herzen,
dass ich erwartet bin
im Land der Getrösteten,
dass ich wohnen werde
im Morgenglanz Deiner Freundlichkeit.
Du lässt ins Leben sterben.
Du verlierst die Deinen nicht.
Wen Du birgst,
der wird im Tod nicht untergehen.
Amen. So soll es sein.
(Antje Sabine Naegeli - Umarme mich - S. 132)

Vater unser

Segen
Gott schütze und bewahre dich vom Kopf bis zu den Füßen.
Er schenke dir seinen Frieden.
(Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag- benno - S. 198)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 435, 1+3+4: Herr, ich bin dein Eigentum...und/ oder: Gl 521, 1+4: Maria, dich lieben...

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