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Mittwoch, 9. Februar 2022
Mittwoch der 5. Woche im Jahreskreis
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
1 Könige 10,1-10
Markus 7,14-23

Lied: Gl 428, 1+3+4: Herr, dir ist nichts verborgen...

Kreuzzeichen
einen der Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 437, 1-4: Meine engen Grenzen...

Impuls:
Wenn man an einem Restaurant den Hinweis „koscher“ oder „halal“ findet, darf man fest davon ausgehen, dass hier nach den jüdischen bzw. islamischen Reinheits - und Speisevorschriften gekocht wird. Vor allem der Verzehr von Schweinefleisch und Blut ist untersagt.
Das Christentum kennt solche Speiseverbote nicht. Grund ist sicherlich auch das heutige Wort aus dem Markusevangelium: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Ja, wir tragen vieles in uns mit herum, was da eigentlich nicht hingehört: Groll, unausgesprochenen Ärger, Unzufriedenheit, Neid auf die, denen es vermeintlich besser geht als einem selbst, Eifersüchteleien...Wie ein Splitter, der sich unter die Haut setzt und dann oft eine eitrige Entzündung hervorruft, können solche Gefühle und Haltungen unsere Seele und unser Herz krank machen. Wir drohen zu verbittern, hart zu werden, niemanden mehr so recht an uns heran zu lassen; denn auch bei einer körperlichen Entzündung bereitet eine Berührung Schmerzen. Ebenso kann die Seele leiden. Lass mich einfach nur in Ruhe! Ich will niemanden sehen! Ich will für mich sein! Solche und ähnliche Gedanken gehen oft diesem Gefühlszustand mit einher.
Die letzten Wochen und Monate haben bei vielen sicherlich auch nicht zu einer größeren seelischen Ausgeglichenheit beigetragen. Viele sind dünnhäutig, reizbar, unausgeglichener geworden. Es wird Zeit, dass vieles bei uns und in uns wieder „ins Reine kommt“.

Gebet:
Befreiung suchen
Gott, sanfte Quelle,
Dir bringe ich die Mauer,
die mein Herz umschließt.
Einsam bin ich im Verlies
meiner Verpanzerung.
Kalt sind die Wände,
hinter denen ich Schutz suche.
Ohne Klang, ohne Farbe schleichen die Tage dahin.
Du siehst mich.
Du weißt meine Starre,
meine Unsicherheit,
meine Angst vor Verletzung,
meine scheue Sehnsucht nach Zugehörigkeit.
Weiche doch auf die harte Kruste,
die mich umgibt.
Öffne mir den Weg ins Freie.
Durchdringe mich ganz,
Du zärtliche Kraft.
(Antje Sabine Naegeli - Umarme mich - S. 68)

Vater unser

Segen
Ich wünsche dir nicht den Himmel voller Geigen,
aber dass du sie manchmal hörst.
Ich wünsche dir nicht das Paradies auf Erden,
aber dass du oft davon träumst.
Ich wünsche dir nicht die ewige Liebe,
aber dass dich ihr Schein berührt.
Ich wünsche dir nicht die Erfüllung deiner Sehnsucht,
aber dass du sie nie aufgibst.
Denn so, in der Ahnung von Wunderbarem,
das sich dir jetzt noch verschließt,
bist du ein Mensch unter Menschen
und hast auch die Kraft,
dem Neuen entgegenzugehen.
(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 67)

So segne uns alle und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott:
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

Lied: Gl 427, 1+2: Herr, deine Güt ist unbegrenzt...und/ oder Gl 528, 1+3: Ein Bote kommt, der Heil verheißt...

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