logo st benedikt

Samstag, 03. Juli 2021
Hl. Thomas
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Epheser 2,19-22
Johannes 20, 24-29

Lied: Gl 497,4: Kann ich nicht wie Thomas

Kreuzzeichen
evtl. einen oder beide Schrifttexte lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 322,8-11: Sie sahn den Herrn von Angesicht...

Impuls:
Die Krankheit zum Tode“ - so überschrieb der dänische Religionsphilosoph im 19. Jahrhundert sein Buch über die Verzweiflung. Verzweiflung entsteht ja eigentlich, wenn der Zweifel an ein gutes Ende, an einen Ausweg übergroß wird und ich das Vertrauen in eine hoffnungsvolle Zukunft verliere. Auch in Thomas finden wir diesen Zweifel. Bohrende Fragen treiben ihn um, lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Ist es wirklich möglich, dass das Leben stärker ist als der Tod? Kann wirklich jemand wieder von den Toten auferstehen? Gibt es wirklich ein ewiges Leben?
Fragen, die vielleicht auch uns ab und zu umtreiben, wenn wir an den Tod, an die Vergänglichkeit unseres eigenen Lebens denken oder wenn der Tod - ganz konkret - in unser Leben eingreift und uns einen lieben Menschen aus unserem Umfeld entreißt. Wird es ein Wiedersehen geben? Wie sieht es aus „da drüben“?
Mir tut Thomas immer leid, wenn er als der „ungläubige“ bezeichnet wird, trage ich doch ähnliche und manchmal auch die gleichen Fragen in mir, die auch ihn beschäftigt haben in der Woche zwischen der Auferstehung und seiner Begegnung mit dem Auferstandenen.
Er fand vom Schauen zum Glauben zurück, zum Glauben an die Auferstehung und den Auferstandenen. Unser Weg verläuft in entgegengesetzter Richtung. In einem Gebet für den Beerdigungsgottesdienst heißt es: Wir bringen unsere Gaben dar für unseren Bruder/ unsere Schwester...Du hast ihm/ ihr in der Taufe das Licht des Glaubens geschenkt; führe ihn/sie vom Glauben zum Schauen und lass ihn/ sie auf ewig bei dir sein.
In unserer Suche nach dem richtigen Weg durch unser Leben und unseren Glauben dürfen wir auf den suchenden, zweifelnden, aber letztlich doch glaubenden und bekennenden Thomas als verständnisvollen Wegbegleiter vertrauen.

Betrachtung:
Die fruchtbaren Wunden
Wer gelitten hat,wird verstehen können.
Wer verwundet war,
wird heilen können.
Wer geführt ist,
wird weisen können.
Wer getragen ist,
wird tragen können.
(Martin Gutl - Der tanzende Hiob - S. 95)

Vater unser

Segen
Mögest du immer den Willen Gottes tun,
dann bist du wie ein Licht, das immer leuchtet,
wie ein Gefäß aus Silber voll mit Wein.
Gesegnet sei der Weg deines Lebens.
(Möge das Glück dir immer nahe sein - Irische Segenswünsche für jeden Tag - benno - S. 386)

So segne uns und alle, die uns nahe, sind der allmächtige und barmherzige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 422, 2+3: Von Zweifeln ist mein Leben übermannt...und/oder: Gl 533, 1-3: Lasst uns erfreuen herzlich sehr...

­