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Samstag, 19. März 2022
Samstag der 2. Fastenwoche
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:

Micha 7,14-15.18-20
Herr, führe mit deinem Stab dein Volk auf die Weide, die Schafe, die dein Erbbesitz sind, die einsam lagern in einer Wildnis mitten im fruchtbaren Land. Sie sollen wieder im Baschan und in Gilead weiden wie in den Tagen der Vorzeit. Wie in den Tagen, als du aus Ägypten auszogst, lass uns deine Wunder schauen! Wer ist ein Gott wie du, der du Schuld verzeihst und dem Rest deines Erbvolkes das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für immer fest an seinem Zorn; denn er liebt es, gnädig zu sein. Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab. Du wirst Jakob deine Treue beweisen und Abraham deine Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen der Vorzeit.
Lukas 15,1-3.11-32
Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um Jesus zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Lied: Gl 283: Aus der Tiefe rufe ich zu dir…

Kreuzzeichen
einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 271. O, Herr, aus tiefer Klage…

Impuls:
Sie ist sicherlich eine der bekanntesten Erzählungen der Heiligen Schrift, die des „Barmherzigen Vaters und der verlorenen Söhne“. Es ist die Haltung des Vaters, die Haltung der Barmherzigkeit, die uns immer wieder anrührt und nachdenklich stimmt. In einer Zeit, in der wir erleben müssen, dass einige wenige ihr Herz verhärtet haben und unbarmherzig Gewalt, Zerstörung, Tod und Verderben über andere bringen, sehnen wir uns nach dieser Haltung der Barmherzigkeit.
Und wir erleben sie in den Hilfsangeboten Tausender und Abertausender, die seit Beginn des Krieges Hilfsangebote organisieren und unterstützen, die Wohnungen zur Verfügung stellen, Geld, Medikamente und andere dringend benötigte Dinge spenden, Hilfstransporte an die ukrainische Grenze bringen oder eben auch bei Friedensgebeten ihre Solidarität und Anteilnahme zeigen.
Nur die Barmherzigkeit und die Solidarität können die Welt in ihrer Zerrissenheit und Verletzlichkeit heraus reißen aus dem Teufelskreis von Gewalt, Feindschaft, Hass und Unterdrückung.

Gebet:
Gott,
im Leiden deines Sohnes hast du die Leiden der Menschen angesehen.
Stehe den Menschen bei, die Gewalt erleiden müssen.
Wecke Erbarmen und beistand bei denen,
die Notlindern können.
Lass in den Bombennächten und den Tagen des Kampfes,
der Flucht und der Not eine Ahnung von deiner bergenden Nähe wach bleiben.
Dies bitten wir durch Jesus Christus, der bei dir lebt
und uns Hoffnung auf Leben und Frieden gibt,
jetzt und in Ewigkeit. (Friedensgebet - Gottesdienst Institut)

Vater unser

Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 428, 1+4: Herr, dir ist nichts verborgen...und/ oder: Gl 666,2: Ave, regina caelorum...

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